2023 - Astrologische Werkstatt

Katharina Huber-Roesler
Astrologin SFER  Fachmitglied SAB
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Gedanken Archiv
Monat Dezember 2023
Liebe Leserinnen und Leser
Kennen Sie die wunderschöne Christrose? Die Blumen die in dieser  Jahreszeit  schneeweiss oder dunkelrot-purpurfarbig blühen? Ich liebe  diese Pflanze, sie ist winterfest, weder Kälte noch Schnee können ihr  etwas anhaben.
Zu dieser Blume, weil sie in besonderer Weise im Winter blüht, gibt es einige Legenden.

Eine stimmige habe ich beim Durchstöbern in der Buchhandlung nach einer passenden Weihnachtsgeschichte gefunden:
Eilig hoppelt der Hase über den gefrorenen Waldboden durch sein Revier.  Er will allen Tieren des Waldes von seiner seltsamen Entdeckung  erzählen. Die Maus, die er als Erste traf, war etwas befremdet, Hasen  sind ja nicht gerade ihre Freunde. Neugierig wie sie war, hörte sie dem  Hasen zu und begleitete ihn.
Selbst der Hirsch, König des Waldes, schloss sich nach mehrmaligem Bitten, schlussendlich den beiden an, um diese Sensation anzuschauen.
Der Fuchs, eh ein wissbegieriger Typ reihte sich sofort in die Gruppe ein.
Mit schnellen Schritten, jedes Tier auf seine Art, führte der Hase die kleine Gruppe zu seiner Lichtung an.
«Seht ihr das?» er zeigte den Tieren seine Entdeckung: Eine bildschöne, schneeweisse Blume!  

«Was machst denn du da, du solltest zu dieser Zeit nicht blühen! Du  wirst erfrieren» meinte der Hirsch. «Du hättest unter der Erde bleiben  sollen» rät ihr die Maus. «Dann sieht mich niemand» entgegnete die  Christrose «und ich will gesehen werden». «Total sinnlos» meckerte der  Fuchs, «es hat ja gar keine Bienen». «Man muss sich eben mit den  Begebenheiten abfinden« piepste die kluge Maus.
«Nix da»  antwortete die Blume, «man muss Hoffnung haben und Hoffnung erfordert  Mut. Ich bin eben mutig, ich weiss, dass ich erfrieren könnte und hoffe,  dass ich trotzdem prächtig blühend durch den Winter kommen werde».  

Da betrachteten die fünf Freunde die aussergewöhnlich-schöne Blume und begriffen, dass 'hoffnungsvoll und mutig sein' schön anzusehen ist.  
So wurde die Christrose, dieser Legende nach, das Symbol der Hoffnung und des Mutes.

Ich wünsche Ihnen hoffnungsfrohe, liebevolle und wunderbare Weihnachten.

Monat November 2023
Liebe Leserinnen und Leser
In den letzten Wochen reiste ich immer wieder mit dem Zug statt  mit dem Auto in die Stadt. Die Umwelt freut’s sicher und ich habe  gesehen, dass die Bahnhöfe kleine, eigene Universen sind: da geschehen  Abschiede, Wiedersehen, Trauer und Jubel, eben das ganze Leben.

Am Bahnhof Stäfa, bei bald abfahrendem Zug stehen einige Jugendliche,  alles Teenager. Fröhlich, laut und nett sind sie, sehr höflich und  achtsam miteinander. Sie bedanken sich gegenseitig für den tollen  Nachmittag und steigen langsam in den Zug ein.
Zwei der  Teens sind ein Paar, die junge Frau kann sich von ihrem Schatz fast  nicht losreissen. Nun es ist so weit, der Zug fährt demnächst ab das  Signal der Türen ist unüberhörbar, die junge Frau muss einsteigen. Der  jungen Mann ruft ihr tröstend ihr zu:» Muesch nüd pressiere, dä Sekundenzeiger isch grad na am tschile.»

Ich musste laut lachen, was für eine poetische Zeitangabe, der  Sekundenzeiger der Bahnhofsuhr, der auf 12 Uhr tatsächlich eine Pause  macht, bekommt eine liebevolle Beschreibung. Selbst diese Tatsache wird  in ihrer eigenen Jugendsprache kommentiert.

Schmunzelnd stieg ich etwas später in meinen Zug. Kaum bin ich an meinem  Ziel ausgestiegen, hatte ich ein gegenteiliges Erlebnis. Ein junger  Mann schrie und tobte über den ganzen Platz hinweg, warum man ihm nicht  gesagt hätte, dass der Zug nur bis zum Stadelhofen und nicht in den HB  fahren würde. Er wurde so laut und unanständig, griff seinen Begleiter  an, dass ihn die Leute der Securitas anhalten mussten um ihn zu  beruhigen. An diesem Geschehen lief ich schnellen Schrittes vorbei.

Innerhalb kurzer Zeit erlebte ich Situationen die aus dem Leben  gegriffen sind, zum Glück konnte ich sie von aussen betrachten, mich  darüber freuen oder auch fürchten. Bahnhöfe sind eben eine kleine  Zusammenfassung unserer Gesellschaft.

Ich wünsche Ihnen einen abwechslungsreichen Monat mit überwiegend schönen Momenten.

Monat Oktober 2023
Liebe Leserinnen und Leser
Haben sie es bemerkt? Die Tage werden  kürzer und die Nächte kühler. Der Herbst ist trotz den zum Teil hohen  Temperaturen im Anmarsch. Es ist Zeit wieder mehr zu lesen. Bei mir  liegen einige Bücher auf dem Nachttisch die gelesen werden wollen.

Ein  besonderes Buch, das mir von einer Kollegin empfohlen wurde, habe ich  mit grosser Begeisterung gelesen. «Das Buch Ana» liess mich in meinen  Gedanken nach Palästina zur Zeit Jesu reisen. Es ist die Geschichte der  Frau von Jesus, einer Frau die in Zeiten lebte, als den Frauen das Lesen  und Schreiben verboten war. Heimlich, mit Hilfe ihres Vaters, lernte  sie lesen und schreiben, schrieb Gedichte und wehrte sich erfolgreich  dagegen, einen Greis heiraten zu müssen. Sie begegnet in höchster Not  auf dem Marktplatz das erste Mal Jesus der ihr Mann werden wird.

Die  Autorin, Sue Monk Kidd, beschreibt gut recherchiert, die damalige Zeit.  Die Frauen, vor allem die Frauen aus dem Volk, hatten auf den kleinen  Betrieben und Gehöften zu arbeiten und ihren Männern zu dienen.  
Ana,  wurde durch ihre heimlichen Studien von Texten klug und belesen. Sie  erkannte Jesus als einen besonderen Mann und folgte ihm bis zum Tod.
Sie  wird dann, so die Autorin, Vorsteherin einer Frauengemeinschaft die  sich auf die Studien der Schriften und auf das Philosophieren  konzentriert hat. Solche Frauengemeinschaften, eine Art von Klöstern,  gab es in der damaligen Zeit tatsächlich. Oft hatten diese Orte der  Gesellschaft geholfen ihr Kulturgut zu bewahren.

Das  Buch ist spannend geschrieben. Frauen wurden verfolgt, weil sie beim  Lesen erwischt wurden, sie wurden in Ehen gezwungen und sie wurden daran gehindert am geistigen und spirituellen Leben teilzunehmen.
Und  immer wieder eingestreut diese Geschichten von Jesus die auf die Bibel  Bezug nehmen. Eine tolle Mischung von Fiktion und biblischer Wahrheit.
Die  Autorin hat mit ihrer Kunst zu schreiben mich in diese Zeit  zurückreisen lassen und mich verführt für einen Augenblick diese  Geschichte als die Wahrheit zu sehen.  

In  einem wichtigen Nachwort beschreibt Sue Monk Kidd wie sie auf die Ideen  gekommen ist und dass sie das Buch als klare Fiktion und Phantasie  sehen will.

Trotz  alledem ist es interessant über andere Menschen und Zeiten zu lesen,  das bereichert unser Innenleben und erweitert unsern geistigen Horizont.  Darum ist Lesen so wichtig, für uns alle und vor allem für unsere  Kinder und Jugendlichen.  

Ich wünsche ihnen viele schöne Lesemomente und grüsse sie freundlich

Monat September 2023
Liebe Leserinnen und Leser
Vor einer Woche hat das neue Schuljahr begonnen, dabei lernte ich viele neue Kinder kennen.  
In der 4. Klasse habe ich mit dem Thema «Namen» begonnen. Die Fragen  
«Warum heisst du so wie du heisst?», «Weisst du was dein Name bedeutet?»
wollen beantwortet werden.

Dazu machten wir ein kleines Spiel, ich legte verschiedene Namen auf,  jedes Kind durfte ein Kärtchen nehmen und gemeinsam versuchten wir die  Bedeutung des Namens herauszufinden. Wir haben es nie erraten. Wussten  sie dass «Alexandra die Schützende» bedeutet?
Als  Mia vorlas, dass Alexandra die Schützende bedeutet, sagte sie im selben  Atemzug «Ich bin ein Schütze».  Und schon gings los. «Ich bin ein  Stier, nein ich ein Zwilling» redeten die Kinder durcheinander. Ich  unterbrach dann den Tierkreissturm der Kinder und holte sie zur  Bedeutung der «Alexandra» zurück. Ich erklärte, dass Schützen mit dem  Tierkreis «Schütze» wahrscheinlich nichts zu tun hätte.

Der Gedanken aber liess mich nicht los: natürlich haben die beiden Worte miteinander etwas zu tun.  
Schutz, Schützen, beschützen, Schutz bieten und dann der Schütze? Der  Schütze der den Tod bringen kann, der mit Waffen hantiert. Der Schütze  der in der Astrologie die Ferne sucht, der das Recht ergründen und  durchsetzen will, der grosszügig und weitblickend sein soll? Wie passt  das alles zusammen?

Ich  habe mich dann im etymologischen Wörterbuch schlau gemacht. Der Schütze  hat tatsächlich mit «beschützen» etwas zu tun. Im Mittelalter waren es  Wächter mit Waffen, die wehrten sich mit ihren Waffen für die  Bürgerschaft.
Mit der Zeit nannte man diese  Wächter «Schützen». Sie bewahrten die Menschen vor allem vor nächtlichen  Angriffen, und verteidigten sie im Notfall mit ihren Waffen.

Heute sieht man die Schützen meistens im Zusammenhang mit dem Krieg.  Diese Männer wollen auch ihre Landsleute schützen, und weil das nur mit Waffengewalt geht, bringt es Leid und Not.

So  bin ich durch Mias spontane Bemerkung zu einem Ausflug in die  Wortentstehung des «Schützens» oder eben des «Schützen» gekommen.
Die Lektion ging dann fröhlich zu Ende, wie es mit so lustigen Kinder eben dann geht.

Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Monat September

Monat August 2023
Liebe Leserinnen und Leser
Begegnen Ihnen spontan Menschen, die sie aus früheren Zeiten  kennen? Fragen sie sich was Ihnen Freude und Unterhaltung bringt?  Spielen und Tanzen sie vielleicht nach einer Pause wieder? Wird Ihnen  Ihr Hobby plötzlich sehr wichtig, oder passt es gar nicht mehr? Dann  sind sie in den jetzigen Konstellationen, die bis anfangs September  gehen, angekommen.

Wie alle 18 Monate wurde  die Venus von der Erde aus gesehen rückläufig, dieses Mal im Zeichen des  Löwen. Diese Konstellation gibt uns die Gelegenheit unsere Wertvorstellungen und Wünsche zu überdenken und allenfalls zu  korrigieren.

Die alten Beziehungen werden  nochmals angeschaut und nicht zu Ende gebrachte Themen und Probleme  können abgeschlossen werden. Es werden so Energien die noch gebunden  waren, befreit und erlöst.
Neben dieser fröhlichen und  spielerischen Energie des Löwen sind wir mit dem Pluto zwischen den  Welten beschäftigt. Er ist, nachdem er eine Stippvisite ins Zeichen  Wassermann gemacht hat, wieder in den Steinbock zurückgewandert. Das  können sie in den Zeitungen und in den Nachrichten gut beobachten. Alte Strukturen, Gesetze und Verbote sind sehr wichtig, Diktatoren haben  Zulauf weil sie angeblich wissen wie die Welt funktioniert. Vieles von  dem greift aber nicht mehr, oder nur kurz, unser Denken und Handeln wird  sich verändern müssen, ob wir wollen oder nicht. Es laufen spannende  Prozesse, ich habe das schon einige Male erwähnt, leider aber werden wir  das Ganze, die Früchte dieses Werdens, nämlich das Zeitalter des  Wassermannes in diesem Leben nicht miterleben können. Es wird hunderte  von Generationen dauern bis dieses Zeitalter in der Ganzheit erfüllt  sein wird.  

Wir alle aber können an dieser  Gestaltung mitschaffen, momentan ganz besonders mit den unter anderen an  uns selber gestellten Fragen: Gehören meine Weggefährten noch zu mir?  Bin ich bereit mir liebgewordene Gewohnheiten zu ändern, weil sie mir  nicht mehr gut tun? Die grosse Aufgabe in dieser zukunftsweisenden Zeit  ist auf einen Nenner zu bringen, nämlich zu fragen:  

Wer bin ich mit all meinen Wünschen und Talenten? Was kann ich für die Gesellschaft tun?  

So bauen wir für die kommenden Generationen das grossartige Werk des  Wassermannes mit all seinen Qualitäten und auch seinen Schattenseiten  auf.  

Dazu wünsche ich uns allen frohes und intensives Mitgestalten an der neuen Zeit.

Monat Juli 2023
Liebe Leserinnen und Leser
Kennen Sie den Heiligen Franziskus? Vielleicht dem Namen nach? Den Papst Franziskus? Die Franziskaner?
In den letzten Schulwochen behandle ich in den 4. Klassen verschiedene Heiligengeschichten.

Viele  Legenden ranken sich um das Leben des Franziskus’. Er wurde 1181 in  Assisi in eine reiche Familie hinein geboren. Nachdem er das Leben in  Saus und Braus genossen hatte, brach er mit seinem Vater. Er hatte eine  göttliche Erscheinung die ihn dazu bewog, das Erbe und das florierende  Familiengeschäft auszuschlagen. Er musste vor Gericht und es heisst,  dass er zum Zeichen seiner selbstgewählten Armut, nackt vor den Richter  getreten sei.

Seine Fähigkeit mit Tieren reden zu können, steht in jeder seiner zahlreichen Biographien.  
Einmal  so heisst es, hätte er mit seinen Worten einen gefährlichen Wolf  besänftigen können und so das Dorf in der Nähe des Waldes vom seinem  Schrecken befreit.
Im Zuge all  dieser Vorbereitung kam mir ein Artikel über die künstliche Intelligenz  KI, in die Hände. Forscher wollen die Sprache und die ganze  Kommunikation der Tiere mit künstlicher Intelligenz entschlüsseln. Alle  Tiere, von den Kleinsten bis zu den Grössten, sollen verstanden werden  und quasi in unsere Menschheit integriert werden.

«Oh»,  dachte ich, »das wird toll sein, endlich kann ich dem Dachs, der seinen  nächtlichen Spaziergang durch meinen Garten macht und dabei den Garten  auch als Toilette benutzt, nett und freundlich sagen, dass dies mein  Revier sei, und nicht sein WC.  
Oder  die Wespe die mir meinen freitäglichen Apero draussen mit ihrem  Herumgeschwirr verdirbt hätte Verständnis für mich und würde wegfliegen?  Ich müsste mich beim kleinen Silberfischli entschuldigen, bevor ich es  umbringe?»  

Das  würden ganz andere Zeiten werden, wenn wir dies alles weiterdenken  wollen. Wir müssten die Tiere, für all das was wir mit ihnen machen  wollen, fragen und dann gemeinsame Lösungen finden. Der Spaziergang im  Regen passt dem Hund vielleicht gar nicht, und der Kanarienvogel will  sicher nicht allein oder zu zweit im Käfig sein. Er will ein ganzer  Schwarm!
Und die Wölfe?
Da bräuchten wir wieder einen Heiligen Franziskus der die Probleme der SchäferInnen auf seine Art lösen würde.  
Sicher  kommen ihnen noch andere phantastisch-interessante Episoden in den  Sinn, sodass eine ansprechend-wunderbare Gedankenwelt entstehen kann. Versuchen wir das mal in dieser sonst schon umwälzenden Zeit.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommermonat mit vielen erhellenden Begegnungen ob Mensch oder Tier.

Monat Juni 2023
Liebe Leserinnen und Leser
Ich lese gern Artikel zum Thema «Wie begegnen  wir Jugendlichen und Kindern? Was brauchen sie von uns Erwachsenen, wie  und was denken sie? Das Alles interessiert mich, auch in Bezug auf die  Schule.

Wichtig  ist, so steht in einem dieser Berichte geschrieben, dass Jugendliche  Ruhe und Zeit für sich haben sollten und, ganz wichtig, es darf ihnen  hin und wieder langweilig sein. So neu und revolutionär fand ich diese  Meinung nicht. Das habe ich an mir selber, auch im Alter immer wieder  festgestellt. Wenn die Schülerinnen und Schüler sich über Langeweile  beklagten, erzählte ich ihnen wie gern es mir langweilig sei, was für  ein tolles Gefühl das sei. Die Kinder schauten mich dann meistens  ungläubig an. Für die meisten von Ihnen ist Langeweile ein belastender  Zustand.
Ich las den obengenannten Artikel fertig und fühlte mich bestätigt in meiner Ansicht des Unterrichtens und Erziehens.
Mit  der 6. Klasse, wie das letzte Jahr auch schon, machen wir ein  Übergangsritual. Ich habe ihnen davon berichtet. Dieses Jahr ist es eine  Klasse, die für alles mehr Zeit braucht als ich es vorgesehen habe. Das  Lebenspanorama schien fast zu scheitern. Ich musste die SchülerInnen  immer wieder motivieren über ihr Leben nachzudenken. Meinungen wie «ich  habe ein sehr langweiliges Leben» «ich weiss nichts», «ich bin nicht  kreativ, das sagt meine Mutter auch» waren häufig und auch etwas  deprimierend.

Dann  kamen die Ferien, ich ermunterte die Klasse, dass sie sich in den  freien Tagen Zeit nehmen könnten für sich, um über ihr Leben  nachzudenken, und siehe da, nach den Ferien herrschte eine andere  Stimmung. Alle SchülerInnen machten sich ans Werk. Eine Schülerin, Anja,  hat mir schon ein fixfertiges Lebenspanorama präsentiert. Sie machte es  sich vorgängig von all den SchülerInnen am Schwersten etwas zu  gestalten. Immer wieder musste sie neu beginnen, nichts gelang, und  jetzt das!
Ich war und bin  begeistert und sagte ihr das auch. Ich fragte sie, was sie nun dazu  gebracht hätte, so eine schöne Arbeit zu gestalten.

Die Antwort verblüfft mich jetzt noch: «Es war mir langweilig»
Ich  lese viele solche, wie oben beschriebene Artikel, auch mit nicht  wirklich neuen Erkenntnissen, aber dass mir diese Schülerinnenarbeit  postwendend so ein tolles Beispiel für die Langeweile liefern würden,  finde ich sehr eindrücklich.
Anja  hat sich über mein Lob gefreut, sie wird ihr Werk Ende Juni ihren Eltern  vorstellen und ich bin sicher, dass auch sie staunen werden über die  kreative Ader ihrer Tochter.

Ich wünsche Ihnen einen Monat voller schöner Begegnungen mit jungen und alten Menschen.

Monat Mai 2023
Liebe Leserinnen und Leser
Kennen Sie Christian Morgenstern? Ich denke, dass auch Sie den «Lattenzaun» in der Schule auswendig gelernt haben.
Vor einigen Tagen bin ich in einer grossen Buchhandlung auf das Buch  «Alle Galgenlieder» von Christian Morgenstern gestossen. Weil dieses  Buch aus meiner Kindheit verschwunden ist, kaufte ich es zu einem  günstigen Preis. Es kamen bei mir Kindheitsgefühle auf, «der  Palmström», «der Rabe auf dem Meilenstein», die «Möwen, die alle  aussehen als ob sie Emma hiessen», all diese Gedichte kamen mir wieder  in den Sinn.

Mein Vater hatte ein grosser Teil dieser Galgenlieder auswendig  gelernt. Während des Aktivdienstes im zweiten Weltkrieg hatte er  offenbar viel Zeit um diese komische Lyrik zu lernen. Hin und wieder  zitierte er ein solches Kleinod, «der Seufzer der Schlittschuh lief» und  andere Humoresken.  

Christian Morgenstern  wurde vor allem durch diese humoristischen Gedichte bekannt. In der  ernsten Literatur fand er, zu seinem Bedauern, keine oder nur wenig Beachtung. Viele der Texte blieben unveröffentlicht oder gingen  verloren. Das Spiel aber mit der Sprache, das gefiel den Menschen. Heute  sind einige Originale seiner Dichtkunst im deutschen Literaturmuseum  Marbach zu sehen.

Seine Jugend war geprägt  durch den frühen Verlust seiner Mutter. Sie starb an Tuberkulose.  Christian wurde von ihr angesteckt, darum lebte er zeitweise auch in Davos.

Morgenstern zeigte grosses Interesse  an der Anthroposophie von Rudolf Steiner. Steiner und er kannten sich  gut und philosophierten über dessen Ansichten.  
Nach  Morgensterns Tod und Einäscherung 1914 in Basel wurde die Urne Rudolf  Steiner übergeben. 1992 wurde sie dann auf dem Gelände des Goetheanums beigesetzt.

Morgensterns Texte sind  akrobatische Sprachgebilde die es verdient hätten auch heute in den  Deutschunterricht aufgenommen zu werden. Ich werde einige dieser  Gedichte meinen Enkeltöchtern vorstellen, da werden sie etwas zum Lachen  haben.  
Es war für mich ein Glücksfall dieses alte Werk zu  finden. Es hat mich animiert die Lebensstationen Morgensterns  kennenzulernen und seine sprachlichen Kunstwerke wieder zu lesen. Die  Gedichte sind eine schöne Bettlektüre, sie aktivieren das Hirn und  lassen einem in den Schlaf lächeln.  

Ich wünsche Ihnen einen Monat voller Glücksfälle und grüsse Sie freundlich

Monat April 2023
Liebe Leserinnen und Leser
Kennen Sie Bas Kast? Nein? Ich habe ihn durch ein Zeitungsinterview  entdeckt. Er schreibt Ratgeber für das täglichen Leben. Ach, denken  Sie, wieder so ein Lebensberatungsbuch. Das dachte ich auch, habe es  dann aber trotzdem gekauft. Erwartungsgemäss stehen Meinungen und Tipps  drin die ich alle schon kenne: Im Wald wandern, sich gesund ernähren,  gute Gedanken haben usw. hilft für ein zufriedenes Leben.
An  einem Tipp aber bin ich hängen geblieben. Jede Begegnung sei sie noch so  flüchtig und kurz kann sehr beglückend sein. Klar, immer wieder rede  ich mit Leuten, auf der Strasse, im Laden oder auf meinen Wanderungen:  In den letzten Wochen habe ich mir diesen Tipp ganz bewusst vorgenommen  und siehe da, ich hatte einige lustige Erlebnisse.

Da  war ein Gemeindearbeiter in der Nähe meiner Wohnung. Ich fragte ihn,  was seine Arbeit an dieser alten Dole sei. Er erklärte mir seinen  Auftrag. In dem Moment standen hinter mir zwei etwa fünfjährige Mädchen.  Ihre Regenoveralls und Stiefel waren von oben bis unten verschmutzt.  Sie kamen ganz nahe an die tiefe Grube und schauten interessiert dem  Arbeiter zu. Der schaut mich an und sagte in etwas gebrochenem Deutsch,  dass er fast nicht arbeiten könne, er hätte Angst, dass die Kleinen in  die Grube fallen würden, vor allem dann, wenn er das nötige Werkzeug vom  Lastwagen holen müsse. Ich schaute die Kleinen an und befahl ihnen,  sich nach hinten an die Ecke der Scheune zu stellen, sobald der  Gemeindearbeiter weg von der Grube sei. Sie schauten mich etwas  erschrocken an, gingen dann aber zur besprochenen Ecke. «Die wollen wohl  mal Tiefbauingenieurinnen werden», sagte ich lachend. Der Arbeiter  bedankte sich erleichtert und meinte, er hätte sich nicht getraut den  Kleinen so etwas zu befehlen. Ich schaute die Kleinen nochmals streng an  und erklärte ihnen, dass der Mann schliesslich die Arbeit fertig machen  müsse, ohne irgendwelche Unfälle.

Innerlich  lächelnd zog ich von dannen, siehe da, solch spontane Begegnungen machen  tatsächlich fröhlich. Und jetzt dann im April, wenn wir wieder mehr draussen sein werden, wird die Sonne unsere Herzen wärmen und für  überraschende Begegnungen öffnen, was uns fröhlich und achtsam durch den  April gehen lassen wird.
Ich wünsche Ihnen viele schöne und inspirierende Momente und grüsse sie freundlich

Monat März 2023
Liebe Leserinnen und Leser
Ich weiss nicht, ob sich die Politik und die Öffentlichkeit für die Astrologie interessieren oder sie sogar hilfreich finden.
Das Wort des Jahres 2022 «Zeitenwende» könnte es uns fast glauben  lassen. Es ist genau das, was uns jetzt, astrologisch, im Jahr 2023  bevorsteht. Der starke Pluto, der Herrscher der Zeichens Skorpion und  Herrscher über Tod und Leben, Macht und Ohnmacht wandert gegen Ende  dieses Monates ins Zeichen des Wassermann.  
Damit macht der Pluto einen weiteren Schritt in dieses viel besungene Wassermannzeitalter (z.B. Aquarius - Let the Sunshine in -, aus dem Jahr 1969).

Im Jahr 2045, bis dann bleibt Pluto im Wassermann, werden wir ein Stück  sehen und erfahren, was uns diese 2150 Jahre dauernde Epoche bringen  könnte.  
Dieser wichtige Übertritt war das letzte Mal im  Jahr 1778 und dauerte bis ins Jahr 1798. Damals, mit der französischen  Revolution, war und ist es sicher auch eine Zeit die als Wende  bezeichnet werden kann. Was damals erkannt, erforscht und erlebt wurde,  wirkt bis in die heutige Zeit hinein. Der Slogan «Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit» passte genau zum Luftzeichen Wassermann, und passt  perfekt auch in die heutige Zeit. Wir werden diese Worte sicher neu  füllen wollen, sie waren ja eigentlich immer schon in unserem Denken  präsent.

Die digitale Welt nimmt immer mehr  Bereiche unseres Lebens in Anspruch, ob wir wollen oder nicht. Die  gehört, mit Hilfe des Herrschers Uranus, zum Wassermann. Unsere  Enkelkinder wachsen mit den digitalen Geräten auf, sie kennen die  schwarzen Telefone mit den Wählscheiben nicht mehr.

Wir stehen vor neuen, prägenden Herausforderungen, Aufgaben weltweit  gesehen gibt es ja genug. Der russisch-ukrainische Krieg wird uns leider  weiterhin in Atem halten. Die Erde bebt immer wieder, es schneit wo es  nie schneien sollte und der Regen überflutet ganze Länder, kurz: wir  haben in vielen Bereichen den Boden unter den Füssen verloren. Den gibt  es wieder zu finden und neu zu bewirtschaften. Unsere eigenen,  individuellen Kompasse sind nun besonders gefordert und sollen uns durch  diese Zeiten führen.
Und das passt dann zum vollendeten  Wassermannzeitalter in hunderten von Jahren: Individuell bleiben, in der  Gesellschaft den eigenen Platz finden und Aufgaben die anstehen für die  Gemeinschaft übernehmen können. Wir alle wollen daran arbeiten, an  diesen neuen, zukünftigen Zeiten. Wir alle wissen, dass wir die  Vollendung nicht mehr erleben werden. Zum Glück werden sich immer wieder  Fenster öffnen, durch die hindurch werden wir sehen können wie es  einmal sein wird: Das Wassermannzeitalter.
Ich wünsche Ihnen viel Mut, Kraft und Hoffnung dabei mitzuarbeiten.

Monat Februar 2023
Liebe Leserinnen und Leser
Haben sie es auch gespürt? Der Winter ist gekommen mit Kälte und  sogar mit etwas Schnee. So machen die täglichen Spaziergänge richtig  Spass.
An jenem bestimmten Tag hat mich die Sonne, die sich  zwischen den Wolken zeigte, auch nach draussen gelockt und ich machte  mich auf meine bekannte Runde. Mitten in einem Gehöft, etwas oberhalb  von Stäfa, hat es in der Mitte des Platzes einen alten, urtümlichen  Brunnen mit einem grossen und einem kleineren Einlaufbecken mit einer  Wasserröhre. Das Wasser ist abgestellt und im grösseren Trog hat es  wenig, fast gefrorenes Wasser. Davor steht, leicht auf Zehenspitzen, ein  etwa dreijähriger Bub, der eifrig mit einem Stecken im Wasser  herumrührt.  

«Was machsch du?» fragte ich.  
Ohne aufzuschauen, kurz und knapp «Currysuppe»
«ha!, fascht für es ganzes Dorf»  
«Wotsch probiere?» Ich bejahte, das Kind gab mir mit seinem Stecken die Suppe zum Probieren.
«Fein?»
«mmmh» so sagte ich, «äs isch zwenig scharf»
«sölli chli Zitronepfäffer dri tue?» Mit einer imaginären Pfeffermühle drehte der junge Koch Pfeffer in die Currysuppe.
Ich probierte nochmals und befand die Suppe gut. Der Kleine kochte unverdrossen weiter und sagte:
«chasch jetzt gah, ich muess färtig wärde!»

Höflich  verabschiedete ich mich von ihm und machte mich auf den eisigen Weg.  Etwas weiter vorne stand die Mutter des Knaben an der Sonne und  verweilte sich mit ihrem Smartphone.  
Ich erzählte ihr von  meiner Begegnung mit ihrem Sohn und meinte es würde noch eine gute Weile  gehen bis der Koch seine Currysuppe fertig gekocht hätte. Da lachte sie  laut auf, sie hätte zu Weihnachten Currysuppe gekocht und jetzt wolle  der Kleine wo auch immer, Suppe kochen: Einfach mit einem Stecken  irgendwo dort wo ein möglichst grosses Gefäss steht. Wir wechselten noch  ein paar Worte und trennten uns mit einem Lachen auf den Lippen. Was  für ein herziges Kind!
Kinder brauchen keine Spielzeuge, ein  Stecken und ein Gefäss reicht, so wird ihre Phantasie angeregt und sie  bekommen viele wichtige Hinweise für ihr Leben.  

Unser  Aufgabe als Erwachsene ist es, in dieser Kinderphantasie unsere Rolle  zu spielen. Das macht auch uns fröhlich und glücklich, wenn wir uns  einen Moment lang aus der oft anspruchsvollen Realität herausnehmen  können. Unter anderem ist das der Sinn meines Spazierganges nämlich  interessante Menschen zu treffen, und dann  sogar ein kleine Szene  mitspielen zu können.

Ich wünsche ihnen einen spielfreudigen und aktiven Wintermonat Februar

Monat Januar 2023
Liebe Leserinnen und Leser
Wussten sie, dass die Schweiz in der weltweit erstellten  Glücksskala auf Platz 4 hinter den nordischen Staaten aufgeführt ist? Es  werden quer durch die Gesellschaft Menschen zum sozialen Umfeld, zu den  monitären Verhältnissen und zur Freiheit eigene Lebensentscheidungen  fällen zu können, Fragen gestellt und nach einem bestimmten Raster  beurteilt.

Was bedeutet Glück für Sie? War das  vergangene Jahr ein glückliches für Sie? Bei alle den grossen Unruhen  und Veränderungen die unsere Welt erfasst haben, gibt es sicher kleinere  und grössere Glücksmomente. Ein Lächeln eines Unbekannten vis-a-vis im  Zug? Oder ein gutes Buch? Ein Lottogewinn? Ein Bad im See? Ein  gefundenes Geldstück auf dem Trottoir? Eine Geburt oder eine Hochzeit?

Wir  alle wünschen uns ein glückliches, neues Jahr. Was heisst das für Sie?  Für mich ist meine Gesundheit und die meiner Familie das Wichtigste.  Krankheit und schmerzvolle Erlebnisse können auch grosses Glück  überschatten.

Für die Mädchen in Afghanistan  wäre es ein grosses Glück in die Schule gehen zu können. Wenn ich meine  Schülerinnen und Schüler frage ob es «Glück» sei in die Schule gehen zu  können, gehört es dazu die Nase zu rümpfen und zu sagen dass Ferien  besser seien.

Als ich im Herbst in Wien, von  Kairo herkommend, mit dem Flugzeug gestrandet bin, war es ein grosses  Glück, dass neben mir eine Frau, Maria, gesessen hat die reiseerfahrener  war als ich. Sie hat mir in dieser unangenehmen Lage geholfen und wir  haben gemeinsam eine Lösung für unsere Weiterreise gefunden. Ich bin dann einen Tag später glücklich zu Hause angekommen.

Sicher  finden sie auch solche Momente und Situationen im vergangenen Jahr. Die  sollen ins 2023 hinein strahlen und uns allen die Hoffnung auf eine wunderschöne, erfüllte Zukunft mitgeben.

Ich wünsche Ihnen, dass ihnen das neue Jahr viele glückliche Momente beschert und sie diese dann packen und geniessen können.
Freundliche Grüsse

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