Kennen Sie den Heiligen Franziskus? Vielleicht dem Namen nach? Den Papst Franziskus? Die Franziskaner?
In den letzten Schulwochen behandle ich in den 4. Klassen verschiedene Heiligengeschichten.
Viele Legenden ranken sich um das Leben des Franziskus’. Er wurde 1181 in Assisi in eine reiche Familie hinein geboren. Nachdem er das Leben in Saus und Braus genossen hatte, brach er mit seinem Vater. Er hatte eine göttliche Erscheinung die ihn dazu bewog, das Erbe und das florierende Familiengeschäft auszuschlagen. Er musste vor Gericht und es heisst, dass er zum Zeichen seiner selbstgewählten Armut, nackt vor den Richter getreten sei.
Seine Fähigkeit mit Tieren reden zu können, steht in jeder seiner zahlreichen Biographien.
Einmal so heisst es, hätte er mit seinen Worten einen gefährlichen Wolf besänftigen können und so das Dorf in der Nähe des Waldes vom seinem Schrecken befreit.
Im Zuge all dieser Vorbereitung kam mir ein Artikel über die künstliche Intelligenz KI, in die Hände. Forscher wollen die Sprache und die ganze Kommunikation der Tiere mit künstlicher Intelligenz entschlüsseln. Alle Tiere, von den Kleinsten bis zu den Grössten, sollen verstanden werden und quasi in unsere Menschheit integriert werden.
«Oh», dachte ich, »das wird toll sein, endlich kann ich dem Dachs, der seinen nächtlichen Spaziergang durch meinen Garten macht und dabei den Garten auch als Toilette benutzt, nett und freundlich sagen, dass dies mein Revier sei, und nicht sein WC.
Oder die Wespe die mir meinen freitäglichen Apero draussen mit ihrem Herumgeschwirr verdirbt hätte Verständnis für mich und würde wegfliegen? Ich müsste mich beim kleinen Silberfischli entschuldigen, bevor ich es umbringe?»
Das würden ganz andere Zeiten werden, wenn wir dies alles weiterdenken wollen. Wir müssten die Tiere, für all das was wir mit ihnen machen wollen, fragen und dann gemeinsame Lösungen finden. Der Spaziergang im Regen passt dem Hund vielleicht gar nicht, und der Kanarienvogel will sicher nicht allein oder zu zweit im Käfig sein. Er will ein ganzer Schwarm!
Und die Wölfe?
Da bräuchten wir wieder einen Heiligen Franziskus der die Probleme der SchäferInnen auf seine Art lösen würde.
Sicher kommen ihnen noch andere phantastisch-interessante Episoden in den Sinn, sodass eine ansprechend-wunderbare Gedankenwelt entstehen kann. Versuchen wir das mal in dieser sonst schon umwälzenden Zeit.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommermonat mit vielen erhellenden Begegnungen ob Mensch oder Tier.