2015 - Astrologische Werkstatt

Katharina Huber-Roesler
Astrologin SFER  Fachmitglied SAB
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Gedanken Archiv
Monat Dezember 2015
Liebe Leserinnen und Leser
Kennen Sie die Christrose? Die weisse, wunderbare Blume, die in die Familie der Hahnenfussgewächse gehört und in der Weihnachtszeit blüht. Sie ist robust, winterfest, immergrün und eignet sich gut als Winterbepflanzung des Balkons.
Beim Schulhaus in Zürich, neben dem Veloständer, habe ich so eine schöne Schneerose, wie sie auch noch heisst, entdeckt. Völlig unbeachtet, wahrscheinlich hat sie jemand ausgesetzt, blüht sie prachtvoll vor sich hin. Keiner der Schüler und Schülerinnen, die an ihr vorbeirennen, habe sie beachtet. Und trotzdem blüht sie prächtig weiter. Sie braucht unsere Anerkennung nicht, sie ist einfach da.
Solchen Gedanken hing ich nach, als ich an der Blume vorbei, in die Klasse eilte. Wie entspannt und erleichtert die Christrose sein kann, sie macht das, was sie kann, sie blüht weiss und schön. Sie erwartet nicht, dass wir sie bewundern; sie ist einfach.
Kann ich mir da ein Beispiel nehmen? Ich mache, was ich kann, nämlich die Teenies unterrichten, bin dabei in mir ruhend und zufrieden. Die Anerkennung ist nicht zwingend nötig! Hin und wieder, so wie bei der Christrose, sieht mich jemand in meiner Arbeit und lobt mich.
Ich hatte und habe im vergangenen Jahr mit einigen ganz schwierigen Schülerinnen und Schülern zu tun, ich versuchte, sie für mich zu gewinnen und sie zu begeistern, was nicht immer gelang. Ich werde einfach weitermachen, sie weiter motivieren und das Lob und das Klatschen der Jugendlichen nicht erwarten. Genau wie die Christrose; das ist entlastend und beruhigend.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien fröhliche und friedvolle Weihnachtstage, ….und vielleicht finden Sie auch irgendwo versteckt einen Schatz, dann packen Sie ihn und freuen Sie sich darüber, in Gedanken oder Worten!

Monat November 2015
Liebe Leserinnen und Leser
Ganz unverhofft traf ich letzte Woche eine meiner Lieblingsschülerinnen in der Stadt. Vor vielen Jahren habe ich sie unterrichtet, sie war eine aufmerksame, ernsthafte und liebenswerte Schülerin. Und nun stand sie vor mir! Sie erkannte mich sofort, ich erst nach ein paar kurzen Momenten, hat sie sich doch verändert. Sie, eine schöne junge Frau, die strahlend auf mich zukam. Wir umarmten uns, voller Glück, einander zu sehen.
"Ach, ich dachte so viel an Sie, Sie haben mir so viel gezeigt und mich so viel gelernt. Jetzt studiere ich Jus und versuche, Gerechtigkeit in die Welt zu bringen!" so erzählte sie mir.
Wir redeten noch ein paar Minuten miteinander, dann stieg sie ins nächste Tram. Wegen solchen Begegnungen, so dachte, gebe ich Unterricht.
Am selben Tag spazierte ich mit meiner Tochter und meiner Enkelin am Sihlufer entlang. Ein junger, sportlicher Velofahrer fuhr vorbei. Ich beachtete ihn nicht. Da, ein paar Momente später stand er mit seinem Rennvelo vor mir und begrüsste mich überaus nett. Wir redeten ein paar Worte und voller Elan fuhr er dann wieder davon. "Das war Tim, einer meiner früheren Schüler", so erklärte ich meiner Tochter, "was ich den anschimpfen und zurechtweisen musste. Und jetzt fährt er sogar zurück, um mich zu begrüssen!" "Ha", so meine Tochter, "der hat doch dein Geschimpfe vergessen, geblieben ist offenbar ein gutes Gefühl für den Unterricht!" Wahrscheinlich hat sie recht, das Zurechtweisen und Schimpfen ist für die Schülerinnen und Schüler oft gar nicht so arg, für mich ist es wahrscheinlich schlimmer und unangenehmer. Wichtig ist offenbar eine gute Grundstimmung in den Lektionen. Das zeigen mir diese beiden so unterschiedlichen Begegnungen.
Mein Unterricht gibt kein Produkt, keine Gegenstände, die mal fertig sind, nichts. Doch solch schöne Gespräche und tolle Erlebnisse machen mir Mut, immer wieder neu auf die Jugendlichen zuzugehen, sie zu verstehen und zu lieben. Das ist das Grundsätzliche in der Schule, in allen Fächern, nicht nur in Religion und Kultur!
Ich wünsche Ihnen einen besinnlichen Monat mit vielen schönen und herzlichen Begegnungen und grüsse Sie freundlich

Monat Oktober 2015
Liebe Leserinnen und Leser
Lieben Sie die Farbe orange? Dann gefällt Ihnen der Herbst sicher besonders gut. Das Laub färbt sich in den warmen Rottönen, die orange-roten Kürbisse liegen in den Theken, die Dekorationen sind überall herbstlich gestimmt. Das Licht der Sonne wird weich und umarmt uns warm. Die Rebstöcke sind schon fast alle leer, die Trauben wurden dank des heissen Sommers früher reif.
Gestern machte ich wieder einmal meinen Lauf durch die Rebberge. Oft steige ich dort die Treppen hinauf, um mich fit zu halten. Der Tag ist wunderbar warm, die Schmetterlinge fliegen, die Vögel pfeifen: Welch wunderbarer Frieden!
Was ist das? Schon von Weitem sehe ich orange Strassenbänder von Kindern, höre eine Stimme. Da sitzt eine ganze Klasse kleiner Kinder still und ruhig in Reih und Glied auf einem Mäuerchen und hört interessiert der Lehrerin zu. Sie liest Michael Endes "Momo" vor. Alle geniessen sichtlich diese Herbststimmung und freuen sich über die tolle Geschichte, die sie vorgelesen bekommen. Es ist ein besonderer Freitag. Die Lehrerin stimmt die Kinder und sich in die Ferien ein.
Ich freue mich, diese Kinderschar zu sehen, die, trotz iPhones und Computer, mit einem schönen Buch einen Nachmittag in den Rebbergen geniessen kann! Die einen Kinder winken mir fröhlich zu, die andern sind vertieft in ihre Gedanken, die Lehrerin lächelt mir zu und liest weiter in ihrem Buch. Ich beende meinen Treppenlauf, zufrieden und glücklich, in so einer friedlichen Welt leben zu dürfen.
Ich wünsche Ihnen viele schöne, friedliche Herbsttage und grüsse Sie freundlich

Monat September 2015
Liebe Leserinnen und Leser
Wissen Sie, wer die Königin der Nacht ist?
Ja klar, werden Sie sagen, die rachsüchtige Königin der Nacht, die ihrer Tochter Pamina ein Messer gibt, um ihren Rivalen Sarastro zu töten. Nur eine Hand voll unglaublich begabter Sopranistinnen können diese berühmte Arie singen. Mozart stellte mit der Zauberflöte grosse Anforderungen an die Ausführenden. Für uns Zuhörer ist dieses Werk, das Mozart selber als Singspiel bezeichnete, ein bekannter Ohrenschmaus. Auch Kinder und Jugendliche geniessen diese wunderbaren Klänge und kennen meistens auch die Geschichte dazu.
Nun gibt es aber eine ganz andere Königin der Nacht, ein magisches Schauspiel, das einem den Atem anhält! Meine Cousine hat seit sieben Jahren einen Kaktus, "Die Königin der Nacht". Sie ist unscheinbar, rankt sich nach oben, unauffällig, fast unbeachtet.
Meine Cousine erzählte mir, dass dieser Kaktus vor ein paar Tagen eine Knospe gemacht habe, auch wieder, zuerst unscheinbar, unauffällig. Mit der Zeit wurde die Knospe leicht bräunlich - nichts Schönes. Und dann eines Abends, etwas Gelbliches kommt aus der werdenden Blüte, sanft und unaufhaltsam. Meine Cousine geht immer wieder, schaut nach und beobachtet: Jetzt geht die Knospe auf, in einer unglaublichen Schönheit, gelb, rosa, gross, geheimnisvoll. Eine absolute Pracht, ein Wunder. In der Nacht steht meine Cousine immer wieder auf, um dieses Wunder zu bestaunen. Schon am Morgen nämlich ist dieses Kleinod verblüht, der Kaktus wieder unscheinbar. Die Königin der Nacht blüht während einer Nacht.
Niemand weiss, wahrscheinlich auch die Pflanze nicht, wann sie wieder blühen wird. Es gilt einfach wieder zu warten, um dann in der entscheidenden Nacht dieses Wunder beobachten zu können. In der Pflanzenwelt ist dies ein seltenes Ereignis, das jeden Menschen, der daran teilnimmt, beglückt und erfreut.
Auch im September wird es solch schöne, wunderbare Ereignisse geben. Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese prächtigen, einzigartigen Momente packen und geniessen können!

Monat August 2015
Liebe Leserinnen und Leser
Vor ein paar Tagen wurde berichtet, dass die Astronomen ein neues Sonnensystem entdeckt haben, das unserem ganz ähnlich sei. Nach astronomischem Distanzgefühl ist dieses System sehr nahe, nämlich 21 Lichtjahre entfernt.
Für uns ist die Distanz unvorstellbar gross, wenn wir bedenken, dass ein Lichtjahr 10 Billionen Kilometer sind. Und trotzdem, der Gedanke, dass es im Universum noch andere Lebewesen haben könnte, wird so wieder angekurbelt. Vielleicht müssen wir unser ganzes Denken ändern, so wie die Menschen damals, als sie feststellen mussten, dass die Erde eine Kugel ist und sich bewegt.
Diese Tatsache brachte die Menschen ganz aus dem Tritt. Die Erde steht nicht in der Mitte still, sondern sie dreht sich um einen Mittelpunkt, um unsere Sonne. Die Menschen veränderten ihre Wertvorstellungen für sich selber und gegenüber der ganzen Menschheit. Das geschah und geschieht immer wieder, wir alle entwickeln uns und werden, hoffentlich, bewusster und klüger.
Die kommenden paar Wochen laden uns wieder einmal ein, unsere Werte zu überprüfen und zu überdenken. Die Venus läuft, von der Erde aus gesehen, rückwärts, sie ermuntert uns Fragen zu stellen: Wie stelle ich mich zum Geld? zu den ideologischen Vorstellungen? zu unserem Sonnensystem? zum Thema Spiel, Spass und Kind sein? zu unseren Beziehungen?
Wir werden sicher an Situationen und Menschen herangeführt, die es uns leicht machen, über uns und unser Umfeld nachzudenken. Packen wir die Chancen und Gelegenheiten, öffnen wir uns und sind neugierig, was auf uns zukommen wird.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie mutig und interessiert über sich und Ihr Leben nachdenken und nachfühlen können.

Monat Juli 2015
Liebe Leserinnen und Leser
Waren Sie in den letzten Tagen in der Stadt Zürich? Bemerkten Sie viele Kinder und Jugendliche? Dann wissen Sie, die letzten Tage des Schuljahres sind angebrochen: Eine ganz besondere Herausforderung für die Lehrpersonen. Was sollen die Kinder und Jugendlichen in den Schulstunden noch lernen, in dieser Hitze?
So entschliessen sich viele Lehrkräfte für die Kinder einen Orientierungswettbewerb in der Stadt zu organisieren. Dann sind sie draussen und können ihre Unruhe ausleben!
Am letzten Donnerstag beobachtete ich auf dem Paradeplatz eine Gruppe, sagen wir Viertklasskinder. Irgendetwas galt es zu zählen. "Nün!" "Nei siebe"! "Nei doch nün!" Ich wusste nicht, worum es ging, wahrscheinlich um die Banken!
Da kommt ein etwas kleinerer, schüchterner Knabe gesprungen: "Um was gahts?" Was mues ich zele?" Er dreht sich um seine eigene Achse, völlig im Stress. Schon springen die andern weg: "Chomm mer müend zum Fahrplan! Mer händ d'Ufgab scho gmacht!"
Der kleinere Schüler geht seiner Gruppe langsam nach. Er wird immer am Schluss sein, bis auch er versteht, haben die andern die Lösung schon gefunden.
Ich musste schmunzeln, nicht wegen des Schülers, bewahre, nein, sondern wegen der Tatsache, dass jede noch so kleine Gruppe ein eigener Kosmos ist. Einer weiss sofort alles und einer weiss noch nicht mal die Aufgabe, die es zu lösen gibt.
Auch im vergangenen Schuljahr machte ich diese Erfahrung fast täglich und meine Aufgabe ist und war es, keinem der Jugendlichen das Gefühl zu geben, nicht zu genügen, sondern sie in ihrer Art anzunehmen zu schätzen. Oft ist es dann so, und das ist auch meine Erfahrung, dass die langsameren Jugendlichen die präziseren und effizienteren sind.
Mittlerweile ist die kleine Gruppe verschwunden, die nächste lässt sicher nicht lange auf sich warten! Um eine Beobachtung reicher steige ich ins Tram: Eigentlich ist die ganze Stadt ein Schulzimmer oder umgekehrt, das Schulzimmer ist eine ganze Stadt!
 Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer mit vielen kleinen Beobachtungen und Erfahrungen.

Monat Juni 2015
Liebe Leserinnen und Leser
In den meisten Schulhäusern gibt es für die Schüler und Schülerinnen eine Kleidervorschrift. So auch in Männedorf. Dieser Kleidercodex kommt in der warmen Jahreszeit wieder mehr zur Anwendung. Die Mädchen dürfen keine zu tiefen Ausschnitte, keine zu kurzen Hosen und keine zu durchsichtigen, trägerfreien Oberteile tragen. Die Knaben tragen keine Sportbekleidung, so sind Trainerhosen und ärmellose Leibchen tabu.
Die Vorschriften bewähren sich gut, die Teenies halten sich meistens daran. Sie kennen die Kleiderordnung bereits aus der Mittelstufe.
Letzte Woche kam Alexandra mit einem trägerlosen Smokiekleid in meine Lektion. Ein herziges, luftiges Kleid, das allerdings die unangenehme Eigenschaft hat, immer wieder über den Busen zu rutschen. Alexandra war deshalb ständig damit beschäftigt, ihr Kleid im Zaum zu halten. Das beobachtete ich, sagte aber nichts dazu. Alexandra fühlte sich mit ihrem Strandkleidlein unwohl, das war sichtbar.
Für solche Fälle haben wir ein langes, grasgrünes T-Shirt, das die Schülerin bei Bedarf überziehen darf/muss. So holte ich das T-Shirt und gab es Alexandra zum Anziehen. In den meisten Fällen gibt es dann immer noch eine Diskussion… nein Sie… nein das Oberteil.. passt doch… ich hab's nicht gewusst etc. Ich erklärte Alexandra, warum sie das T-Shirt tragen soll. Sie nahm es, zu meinem grossen Erstaunen, fast dankbar an, und ihr Gezupfe am Kleid hörte auf. Die Lektion ging problemlos zu Ende, keine Schülerin mischte sich ein, kein Schüler macht dumme Bemerkungen.
Nachdenklich gab mir Alexandra am Schluss der Lektion das Shirt zurück, sie würde das Kleid nicht mehr in die Schule anziehen, meinte sie und ich fragte mich, warum die Eltern nichts zu ihrem nichtkonformen Schuloutfit gesagt haben? Manchmal müssten wir Erwachsenen unsere Regeln den Teenies viel mehr verständlich machen, dann halten sie sich ganz gern daran und sind sogar erleichtert: Sie fühlen sich ernst genommen und beachtet. Und das scheint mir das Wichtigste in der Erziehung.
Ich wünsche Ihnen einen schönen, interessanten Juni.

Monat Mai 2015
Liebe Leserinnen und Leser
Im Wonnemonat Mai heiraten viele Paare. Die Welt ist voller Blumen und die Bäume stehen in der Blüte. Der Winter ist definitiv vorbei, die Schwimmbäder haben ihre Tore geöffnet, auch wenn das Wasser noch kalt ist.
Wussten Sie, dass die "Wonne", wie sie hier im Monat heisst, gar nichts mit Freude und Lust zu tun hat? Das altgermanische Wort "Winne" bedeutet nämlich weiden. In diesem Monat trieb man früher das Vieh auf die Weiden: Es war der Winnemonat. Erst viel später wurde diese "Winne" zur "Wonne". Wir freuen uns auf die Wärme, auf die blühenden Wiesen und auf die wachsende Natur.
Viele Maibräuche weisen auf diese Freude hin, so gab es im ausgehenden 18. Jahrhundert in Zürich und in andern Städten das Maisingen. Junge Leute sangen lustige Tanzlieder vor den Häusern und wollten so Geld und sonstige Gaben erheischen. Man nahm seine schönsten Hüte und Kleider aus dem Schrank und machte sich schön, um so den Mai zu begrüssen.
Der Mai ist dem altgermanischen Gott Jupiter Maius gewidmet. Der begünstigte das Wachstum und das Gedeihen, und wie zur Verstärkung des Ganzen bedeutet das Wort Mai im germanischen "jung". Dieser Monat gehört definitiv der unbeschwerten Jugend, die sich beschwingt in die nächsten, hoffentlich warmen Monate hineintanzt. Wir, etwas ältere Semester, machen es den Jungen nach. Wir versuchen, wenigstens für einige kurze Momente, sorglos in die Natur und in die Zukunft zu schauen. Das wird allerdings in den heutigen Zeiten nicht ganz leicht sein, ist doch derzeit viel Leid und Unglück auf der Welt.
Trotz allem wünsche ich Ihnen viele schöne Wonnemomente: Sonnenbestrahlte Blumen, ein Schmetterling, der seine Flügel ausbreitet, ein Vogel, der sein Lied vom Dach herunter schmettert, oder vielleicht sogar eine Hochzeit : Welch glücklicher Mai!

Monat April 2015
Liebe Leserinnen und Leser
Sind Sie auch froh, dass der 1. April vorbei ist? Ich bin immer dankbar, wenn es 1. April - Abend ist und ich von den Schülerinnen und Schülern nicht veräppelt wurde.
Dieses Jahr hatte ich Glück, der 1. April war ein Mittwoch, da unterrichte ich nur vier Lektionen und keinem der Teenies ist es in den Sinn gekommen, mich zu foppen.
 Wissen Sie, woher der Brauch stammt, jemanden in den April zu schicken? Das erste Mal trat der Begriff in Bayern 1618 auf. Der Ursprung dieses Brauches aber ist unklar, es gibt viele Erklärungen, letztendlich sind alles nur Mutmassungen.
Karl V verlegte das Neujahr 1564 vom 1. April auf den 1. Januar. Viele Leute vergassen dies und wurden dann als Aprilnarren verspottet.
Eine andere Annahme ist, dass man vermutete, Judas Ischariot, der Jesus am Gründonnerstag verraten hatte, sei am 1. April geboren oder an diesem Datum gestorben. Luzifer, der gefallene Engel, soll am 1. April in die Hölle gekommen sein. So galt dieser Tag lange als Unglückstag, vor dem man sich in acht nahm. Und das ist bis heute so geblieben.Wir sollten aufpassen, dass uns weder die Presse noch die Freundinnen oder Kameraden verspotten.
Vielleicht hatten wir am 1. April selber eine gute Idee für einen lustigen Scherz, bei dem alle lachen konnten. So begrüssen wir den Monat lachend, damit uns das unbeständige Wetter oder sonstige Aprilturbulenzen nichts anhaben können. Ich wünsche Ihnen viele lustige Apriltage und grüsse Sie freundlich

Monat März 2015
Liebe Leserinnen und Leser
Im Gegensatz zum astrologischen Frühling, der am 21. März mit dem Eintritt der Sonne in den Widder beginnt, startet der meteorologische Frühling am 1. März. Zwar ist es noch ordentlich kalt und grau, aber die ersten Frühlingboten zeigen sich schon, die Vögel pfeifen am Morgen und die Krokusse und Schneeglöcklein beginnen zu blühen. Die Luft riecht nach Frühling, die schwarz-braun-grauen Kleider lassen wir lieber im Schrank.
Gestern, ich fuhr mit dem Auto, kam auf dem Trottoir ein kleines Mädchen entgegen. In beiden Händen trug es eine Glaskiste mit Heu drin. Immer wieder blieb es stehen, schaute ins Glas hinein und lächelte vor sich hin. Was war wohl drin?
Was machte diese Mädchen so fröhlich? Ich weiss es nicht, ich fuhr schmunzelnd am Kind vorbei. Wir können jetzt rätseln, was im Glas sass! Eine kleine Spinne? Ein Häschen? Ein Mäuschen?
Ist das nicht wie ein schöner Frühlingsanfang? Die Natur beginnt uns anzulächeln, die Sonne, jede Blume, jedes Insekt, alles was der Frühling bringt, lässt uns fröhlich sein und strahlen. Die trüben und grauen Gedanken verschwinden mit dem Winter. Wir gehen in die Natur, reden und lachen mit wildfremden Leuten.
Dieses Mädchen mit seinem Schatz im Glas macht es uns vor: Einfach hinschauen, staunen und sich freuen, was die Natur uns im Frühjahr alles bereithält!
Ich wünsche Ihnen einen schönen, bezaubernden und fröhlichen Frühlingsanfang.

Monat Februar 2015
Liebe Leserinnen und Leser
Schreiben Sie Ihre Träume auf? Was haben Sie feststellen können? Stehen Sie manchmal auch wunderbar gutgelaunt, sogar lachend auf, weil Ihr Traum lustig war und geniessen Sie dann den Tag fröhlich und beschwingt? Lassen uns Träume andere Wege gehen, als wir es uns vorgenommen haben, so wie es in der Legende der drei Könige beschrieben wird?
In der Bibel werden einige solche Geschichten erzählt. Gott lässt sich, so in den Schriften, in die Träume der Menschen ein, und überbringt ihnen Botschaften. Die Menschen hören diese Nachrichten und handeln danach. Das berühmteste Beispiel ist wohl der Pharao, den Josef als Traumdeuter einstellte und dann auf seinen Rat hin Getreidesilos baute, damit sein Volk in kargen Zeiten keinen Hunger litt.
Die Frau von Pilatus, so steht es in einem einzigen Satz in der Bibel, hätte ihren Mann gewarnt, Jesus nicht zu verurteilen, sie hätte ganz schrecklich geträumt. Pilatus hatte weder auf seine Frau noch deren Traum gehört… die Geschichte kennen Sie!
In neuerer Zeit spielten die Träume bei C.G. Jung, dem grossen Psychiater des letzten Jahrhunderts, eine ganz grosse Rolle.
Nicht, weil er dachte, Gott würde sich uns offenbaren, sondern weil er bei sich selber erfahren hatte, dass Träume Botschaften aus dem Unterbewussten sind. Die Menschen erzählten ihm ihre Träume, er deutete sie und brachte ihnen gute Möglichkeiten, ihr Leben positiv zu gestalten. Bis heute wird C.G. Jung als ein grosser und wichtiger Psychotherapeut betrachtet.
Träume, die maximal 1 ½ Minuten dauern, so haben es viele Menschen erfahren, können uns eine grosse Wirkung auf das Leben bescheren. Nehmen wir die Chance wahr, beobachten wir unsere Träume, damit wir uns besser kennenlernen und unseren Handlungsradius erweitern können. Lassen Sie uns träumen, achtsam sein und das tun, was unserem Wesen entspricht.
Das verspricht uns ein intensives, sicher nicht einfaches, aber reiches Leben.
Ich wünsche Ihnen einen schönen, intensiven Februar.

Monat Januar 2015
Liebe Leserinnen und Leser
Ich wünsche Ihnen ganz herzlich ein gutes, gesundes und spannendes neues Jahr. Die Zeit des Schenkens und der Geschenke sind vorbei und wir gehen gestärkt und fröhlich in den Alltag. Am 6. Januar feiern wir noch, als Abschluss der grossen Feste, den Dreikönigstag.
Wussten Sie, warum die drei Könige Gold, Weihrauch und Myrrhe an die Krippe brachten? Alle drei Gaben sind, das weiss man heute wieder besser als auch schon, anerkannte Heilmittel, die ohne weiteren Aufwand unserer Gesundheit zuträglich sind.
Die Myrrhe hat eine ganz besondere symbolische Bedeutung. Ihr Saft ist bitter, mit grosser Heilkraft, und ihr Duft betörend und wunderbar, so die Schriften. Myrrhe wurde als Betäubungsmittel gebraucht, sie kommt später in der Passionsgeschichte wieder ins Gespräch. Auch Weihrauch riecht gut, das konnten sich nur die reichen Leute leisten. Das Harz ist antiseptisch und hilft gegen Asthma, Neurodermitis und vieles mehr. Das Gold ist uns vielleicht als Heilmittel weniger bekannt, die Medizin entdeckt es wieder zur Stärkung des Immunsystems und zur Entgiftung des Körpers. Sicher wissen wir alle, dass Gold den gutbetuchten Leuten vorenthalten war, auch in der damaligen Zeit durften nur die Könige und Pharaonen dieses Edelmetall besitzen.
Wenn die drei Könige, die ja gar keine Könige, sondern Magier waren, dem Jesuskind diese Gaben brachten, hat das auch damit zu tun, dass sie diesem Kind ein langes, gesundes Leben wünschten. Sie hofften, dass dieses Baby ein gerechter und guter König werden wird, also brachten sie teure und kostbare Geschenke mit.
Die schöne Legende erzählt uns dann weiter, dass die drei Männer nicht zu Herodes zurück gingen. Der forderte die Männer, die man später Caspar, Melchior und Baltasar nannte, nämlich auf, ihm den Geburtsort Jesu zu verraten.
Gott aber schickte den drei Königen allen den gleichen Traum, den sie einen andern Weg gehen liess. Da würden wir uns dann fragen, ob wirklich Gott uns träumen lässt… das ist aber ein anderer wichtiger Hinweis dieser Geschichte…, davon schreibe ich Ihnen im nächsten Monat.
Ich wünsche Ihnen einen traumreichen, schönen und zufriedenen Januar und grüsse Sie freundlich       
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